Die Lizenzwelt von Microsoft befindet sich im Wandel. Mit dem Auslaufen des klassischen Enterprise Agreements (EA) seit dem 1. Januar 2025 endete für viele mittelständische Unternehmen ein gewohnter Standard – und macht Platz für neue Modelle wie MCA-E oder CSP.
Was viele dabei übersehen: Diese Umstellung bedeutet nicht nur einen neuen Vertrag, sondern auch eine neue Verantwortung. Denn wer künftig seine Lizenzen selbst über Microsoft verwaltet, übernimmt zugleich auch die Verantwortung für Planung, Budgetkontrolle, Compliance und Support. Für viele IT-Abteilungen ist das ein echter Kraftakt – und genau hier kommt das CSP-Modell ins Spiel.
EA-Auslauf: Was sich ändert – und warum es nicht nur eine Vertragsfrage ist
Das Microsoft EA-Modell war jahrzehntelang ein verlässlicher Rahmen für große Unternehmen. Einmal abgeschlossen, mussten sich Kunden für Jahre kaum mit Lizenzdetails beschäftigen – viele Themen wurden über Reseller geregelt, Support kam über Drittanbieter, Anpassungen waren selten nötig.
Mit dem Wechsel zu MCA-E oder Microsoft CSP müssen Unternehmen viel aktiver in die Lizenzverwaltung einsteigen. Der MCA-E-Vertrag überträgt die gesamte Verantwortung an das Unternehmen selbst. Es gibt keinen festen Ansprechpartner mehr, keine Beratung und keinen technischen Support.
Mehr Verantwortung bedeutet: Weniger Spielraum für Fehler
In der Praxis bedeutet MCA-E:
– Lizenzen müssen selbst beschafft und konfiguriert werden.
– Die Kostenkontrolle liegt vollständig beim Unternehmen.
– Bei Problemen mit der Lizenzierung oder Compliance steht nur der Microsoft-Support zur Verfügung – und das häufig rein über Portale oder Ticketsysteme.
Gerade mittelständische Unternehmen mit kleinen IT-Teams laufen Gefahr, weder die Zeit noch das Know-how für diese Anforderungen aufzubringen.
Der CSP-Partner als externer Lizenz-Manager
Im CSP-Modell übernimmt ein zertifizierter Microsoft-Partner genau diese Aufgaben – und fungiert als verlängerter Arm der IT-Abteilung. Dabei geht es nicht nur um den Kauf von Lizenzen, sondern um eine ganzheitliche Betreuung:
- • Lizenzberatung: Welche Produkte werden wirklich benötigt?
- • Kostenkontrolle: Monatliche Abrechnung, skalierbare Lizenzen
- • Support & Migration: Unterstützung bei Fragen oder der Einführung neuer Dienste
- • Schulung & Know-how: Trainings für IT-Teams
Fallbeispiel: Mehr Zeit fürs Kerngeschäft
Ein Unternehmen mit 800 Mitarbeitenden plant den Wechsel von EA zu einer neuen Lizenzform. Der IT-Leiter entscheidet sich bewusst gegen MCA-E, da interne Ressourcen fehlen, um die künftige Verwaltung eigenständig zu stemmen.
Der CSP-Partner übernimmt:
– die Umstellung aller Nutzer,
– die Einrichtung im Microsoft-Portal,
– den Abgleich mit der HR-Abteilung zur User-Verwaltung,
– und die Schulung des Admin-Teams.
Ergebnis: Die IT kann sich weiterhin auf produktive Themen konzentrieren – und nicht auf Lizenzpflege.
Warum CSP mehr ist als ein Wiederverkäufer
Ein weit verbreitetes Missverständnis: CSP sei einfach nur ein Reseller-Modell mit anderer Abrechnung. Tatsächlich ist der Unterschied viel größer: CSP-Partner verstehen sich als strategische Berater, nicht nur als Produktvermittler. Sie begleiten Unternehmen bei der digitalen Transformation – von der Cloud-Einführung bis zur Sicherheit.
Fazit: Verantwortung kann man auch teilen
Mit dem Ende des EA-Vertrags steigt die Verantwortung für IT-Abteilungen. Unternehmen müssen sich fragen: Wollen wir alles selbst übernehmen – oder mit einem starken Partner arbeiten?
Das CSP-Modell bietet die Möglichkeit, Verantwortung gezielt auszulagern, ohne Kontrolle zu verlieren. Gerade in einer Zeit, in der IT-Projekte ohnehin komplex genug sind, ist das ein entscheidender Vorteil.
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