„Borderliner Spielchen“ sind Ausdruck eines komplexen Krankheitsbildes, das in der Psychiatrie als Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) oder Borderlinestörung bezeichnet wird. Menschen mit Borderline erleben intensive emotionale Schwankungen, ein instabiles Selbstbild und große Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen. Diese Dynamik führt besonders in Beziehungen oft zu Psychospielchen wie Abwerten, Fremdgehen oder dem plötzlichen Glorifizieren des Partners. Für Außenstehende wirkt es manipulativ, tatsächlich handelt es sich um Symptome einer schweren Persönlichkeitsstörung.
Borderliner Spielchen: Welche Psychospielchen gibt es?
Psychospielchen entstehen, wenn Borderliner ihre inneren Konflikte unbewusst in die Beziehung tragen. Menschen mit BPS haben oft ein stark idealisiertes Bild vom Partner, das jedoch schnell in Entwertung umschlägt. Dieses wechselhafte Verhalten entspringt dem Gefühl der inneren Leere und einer Identitätsstörung, die typisch für dieses Krankheitsbild ist. Psychiater und Therapeuten betonen, dass es sich nicht um Berechnung, sondern um den Ausdruck einer tiefen Zerrissenheit handelt.
Abwerten als Schutzmechanismus
Ein klassisches Beispiel für die Macht der Borderliner ist das abrupte Abwerten des Partners. Während er zu Beginn einer Beziehung stark idealisiert wird, können schon kleine Konflikte zu heftigen Wutausbrüchen führen. Dieses extreme Verhalten schützt vor der Angst vorm Verlassenwerden, verletzt den Partner jedoch massiv. Hier zeigt sich die Schwierigkeit, stabile Partnerschaften zu führen, da die Beziehung immer wieder zu Streit führt.
Fremdgehen als Ausdruck innerer Leere
Viele „Borderliners“ berichten, dass sie in einem Schub von impulsivem Verhalten fremdgehen. Diese Handlungen stehen im Zusammenhang mit dem Gefühl der inneren Leere und dem Versuch, kurzfristig Bestätigung zu erhalten. Für eine Borderlinerin oder einen Borderliner ist Fremdgehen oft kein kalkulierter Verrat, sondern Teil des selbstschädigenden Verhaltens, das eng mit BPS verknüpft ist. Ohne Therapie wiederholt sich dieses Muster, was eine stabile Partnerschaft erheblich belastet.
Glorifizieren des Partners
Das starke Idealisieren des Partners am Anfang einer Beziehung gehört zu den häufigsten Psychospielchen. Menschen mit Borderline-Persönlichkeiten erleben anfangs eine Art Verschmelzung, die ihnen Sicherheit gibt. Doch sobald das Bild Risse bekommt, kippt die Wahrnehmung ins Gegenteil. Diese intensiven emotionalen Schwankungen machen Borderline-Beziehungen so wechselhaft und für beide Seiten kräftezehrend.
Der Wechsel von Liebe und Hass
Borderliner Spielchen sind von starken Emotionen geprägt. Liebe und Nähe wechseln abrupt mit Wut und Abwertung. Viele Borderliner neigen in diesen Momenten zu Selbstverletzungen oder Suizidandrohungen, um den Schmerz auszuhalten. Partner erleben dabei ein Auf und Ab zwischen intensiver emotionaler Nähe und extremen Verhaltensweisen. Beziehungen sind oft von Zerrissenheit bestimmt und führen immer wieder zu Streit, der sich ohne therapeutische Begleitung kaum auflösen lässt.
Warum entstehen diese Psychospielchen?
Das Krankheitsbild der Borderline-Störung gehört zu den schweren Persönlichkeitsstörungen. Menschen mit BPS leiden unter einer Identitätsstörung, Impulsivität und massiven Gefühlsschwankungen. Diese Faktoren wirken sich besonders in Beziehungen aus, weil sie dort ihre stärksten Trigger finden. Suizidandrohungen, selbstschädigende Handlungen oder selbstverletzendes Verhalten sind Ausdruck dieser inneren Not. Eine psychiatrische Behandlung und eine klare Borderline-Diagnose sind entscheidend, um Muster zu erkennen und an ihnen zu arbeiten.
Häufige Psychospielchen in Borderline-Beziehungen
- Abwertung: Der Partner wird abgewertet, um Distanz zu schaffen.
- Glorifizierung: Partner wird stark idealisiert, besonders zu Beginn der Beziehung.
- Fremdgehen: Ausdruck von impulsivem Verhalten und Angst vorm Verlassenwerden.
- Selbstverletzung: Selbstschädigendes Verhalten, das Druck abbauen soll.
- Suizidandrohungen: Hilferuf und Versuch, Kontrolle zu behalten.
Diese Psychospielchen sind Symptome einer BPD (Borderline Personality Disorder), die in den medizinischen Leitlinien als schwere Störung der Persönlichkeit eingeordnet wird.
Rolle von Diagnose und Therapie
Eine Borderline-Diagnose wird durch Psychiater oder erfahrene Therapeuten gestellt. Sie ist notwendig, um das Krankheitsbild einzuordnen und gezielt zu behandeln. Therapieformen wie die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) helfen, impulsives Verhalten zu reduzieren, starke Emotionen zu regulieren und Selbstverletzungen zu vermeiden. Viele Borderliner profitieren von einer langfristigen psychotherapeutischen Begleitung, um zwischenmenschlich stabilere Beziehungen aufzubauen und wieder Vertrauen zu entwickeln.
Wie können Partner reagieren?
Besonders in Beziehungen fühlen sich Partner von Borderlinern oft ausgelaugt. Es ist wichtig, sich abzugrenzen und die Dynamiken nicht persönlich zu nehmen. Wer mit einem Menschen mit Borderline lebt, sollte Grenzen setzen, sich über das Krankheitsbild informieren und Unterstützung suchen. In manchen Fällen ist es notwendig, die Beziehung abzubrechen, wenn die Belastung zu groß wird. Professionelle Beratung kann helfen, diesen Schritt bewusst zu gehen.
Vergleich: Borderline und Narzissmus
Während Narzissmus häufig durch ein überhöhtes Selbstbild und ein starkes Bedürfnis nach Bewunderung geprägt ist, zeigen Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung ganz andere Dynamiken. In einer Borderline-Beziehung stehen Nähe und Distanz im ständigen Konflikt, da die Angst vor dem Verlassenwerden allgegenwärtig ist. Bordis und BPS-Patienten reagieren besonders empfindlich auf Zurückweisung und schwanken zwischen intensiver Idealisierung und plötzlicher Abwertung. Psychotherapie spielt hier eine entscheidende Rolle, um Betroffenen zu helfen, ihre Emotionen zu regulieren und stabilere Beziehungen zu entwickeln.
Fazit: Psychospielchen verstehen und ernst nehmen
Borderliner Spielchen sind kein bewusstes Machtinstrument, sondern Teil einer schweren Persönlichkeitsstörung. Menschen mit BPS leiden unter starker Zerrissenheit, Impulsivität und einem instabilen Selbstbild, das ihre Beziehungen besonders belastet. Mit der richtigen Diagnose, einer professionellen Therapie und klaren Grenzen können jedoch neue Wege eröffnet werden – hin zu weniger destruktiven Mustern und stabileren Partnerschaften.
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